Vier Ideen für spannende Stunden im Herbst- und Winterwald mit Kindern

Nun ist sie da, die dunkle und nasse Jahreszeit. Wir ziehen uns ins Häusliche zurück, bleiben gerne auf dem Sofa und versuchen die Wege außerhalb von vier Wänden kurz zu halten. Für Kinder ist das oft eine Herausforderung. So stecken sie ja noch voller Energie und Neugier auf die Welt – wollen sich bewegen und entdecken. In geschlossenen vier Wänden können die Kinder viel falsch machen, wenn sie diesen natürlichen Impulse nachgehen. Es gibt viele Regeln, schnell geht etwas kaputt und die Lautstärke scheint immer zu viel zu sein. Insbesondere in der Vorweihnachtszeit, die für Kinder mit einem ganz eigenen Zauber und einer ganzen Menge Aufregung einhergeht, sorgt bei den Kleinen oft für Aufregung. Kinder können ihre Emotionen oft noch ganz intuitiv über Bewegung regulieren. Je älter wir werden, desto mehr verlieren wir diese Fähigkeit, da sie oft nicht als sozial angemessen gilt. Da können wir uns von den Kids echt etwas abgucken! Und deshalb sollten wir sie in ihren Impulse nach Bewegung und Neugier unterstützen.
Hier kommen vier Impulse, was ihr mit Kindern draußen, im Herbst- und Winterwald machen könnt. Sie brauchen so gut wie kein Material und können im Wald, im Park und sogar auf einigen Spielplätzen umgesetzt werden.

 Erstens: Bewegen in der Natur

Oft haben die Kinder noch so viel Dampf in den Knochen, von so viel vorweihnachtlicher Aufregung und drinnen sein, dass eine Runde Rennen richtig gut tut. Sucht euch einfach zwei Bäume aus und rennt zusammen von A nach B. Später können noch kleine Hindernisse durch Äste, Hügel oder Pfützen eingebaut werden, um die Bewegung abwechslungsreicher und aufregender zu gestalten. Achtung: Der Boden wird wahrscheinlich rutschig sein. Achtet drauf, dass insbesondere Kurven nicht zu schnell genommen werden, um Ausrutschen zu vermeiden. Als Alternative könnt ihr auch “olympisches Gehen” im Parcours machen. Das heißt: Es darf nicht gerannt, sondern nur schnell gegangen werden - ein Fuß muss also immer auf dem Boden sein.

Dampf ablassen durch Bewegung - Rennen kann richtig gut tun!

Zweitens: Parcours mit Klettern und Balancieren

Nachdem ihr ein bisschen gerannt seid, könnt ihr nun gemeinsam einen Parcours entwickeln. Schaut euch in eurer Umgebung um, was für Bewegungsimpulse ihr finden könnt. Gibt es vielleicht einen Baumstumpf, eine kleine Mauer oder Ähnliches, wo ihr ‘rauf klettern und wieder ‘runterspringen könnt? Gibt es einen Baumstamm, der auf dem Boden liegt und zum Balancieren genutzt werden kann? Oder vielleicht spannende Linien, in den Steinen auf dem Boden, wo man nur auf bestimmte Ecken treten darf? Wenn ihr einmal anfangt darauf zu achten, ist die ganze Welt voller Möglichkeiten sich zu bewegen. Verbindet die einzelnen Bewegungsstationen zu einem Parcours und nehmt unbedingt die Ideen der Kinder mit auf!

Achtung: Ein paar Sicherheitschecks sind notwendig, damit sich niemand verletzt. Baumstämme und -stümpfe können bei Nässe rutschig sein. Hier solltet ihr einmal testen und gegebenenfalls zu Langsamkeit und Konzentration aufrufen, sowie einen Arm zur Stütze anbieten. Baumstämme sollten zusätzlich kontrolliert werden, ob sie sicher liegen und nicht ins Rollen geraten können. Hierfür könnt ihr einmal kräftig an ihnen Ruckeln und schieben. Holzpolter, also auf einander gestapelte Stämme sind absolut Tabu. Die Stämme liegen nicht so sicher, wie sie aussehen und können bei Bewegung ins Rollen geraten.

Ein Fahrradständer wird zum Geschicklichkeitstrainer

Drittens: Gemeinsam ein Naturmandala legen

Insbesondere im Herbst, aber auch noch im Winter, ist der Boden voller Schätze: Bunte Blätter in verschiedenen Formen und Farben, Eicheln und ihre Hütchen, Bucheckern und noch so viel mehr. Geht los, sammelt einige dieser Schätze und tragt sie dann an einem möglichst ebenen Ort zusammen. Dort könnt ihr gemeinsam ein Mandala legen, zum Beispiel eine Sonne, einen Baum oder habt ihr eine ganz eigene Idee? Später könnt ihr auch mit der dritten Dimension arbeiten, indem ihr gezielt an Orte geht, die nicht flach sind, sondern die Wurzeln von Bäumen, kleine Senken oder Pfützen mit einbezieht. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Wichtig: Bitte reißt keine Pflanzen ab, sondern nehmt, was auf dem Boden liegt. Ausnahmsweise kann mal eine Hagebutte oder ein besonders schönes Blatt gepflückt werden, aber insgesamt sollten die Pflanzen nicht beschädigt werden. Dazu zählt auch Moos 😊

Naturmandalas sind übrigens nicht nur etwas für Kinder, auch Erwachsene profitieren von der entspannenden und erdenden Wirkung dieser Aufgabe

Viertens: Etwas für das liebste Spielzeug bauen

Manchmal tun Kinder, die bisher nur wenig Zeit in der Natur verbracht haben, sich schwer einen Anfang mit dem Draußen spielen zu finden. In solchen Fällen können die eigenen Spielzeuge eine gute Brücke schlagen. Denn hier wissen die Kinder bereits sehr gut, wie man damit spielt. Nun gilt es die Gegebenheiten der Natur mit einzubeziehen: Stämme werden zur Autobahnen für Autos, Baumstümpfe zu Playmobilschlössern, Holzhaufen zu Wiegen für Puppen und Kuscheltiere. Einmal angefangen, gibt es kein Halten mehr! Wichtig: Das Spielzeug muss schmutzig werden dürfen, sonst werden die Kinder in ihrem Spielfluss durch Ermahnungen schnell unterbrochen. Playmobil, Lego und Autos lassen sich einfach abwaschen, viele Kuscheltiere können ohne weiteres in die Waschmaschine.

Höhlen dieser Art lassen sich auch ohne Spielzeug bauen, zum Beispiel für Feen, Kobolde… oder andere magische Wesen des Waldes?

Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit den Kindern in der Natur! Wenn ihr mögt, berichtet doch gerne von euren Erfahrungen. Übrigens spiele ich, zumindest zu Beginn, bei all den vorgeschlagenen Methoden mit. Es hilft den Kids dabei, ins Spiel zu finden und gibt ihnen Sicherheit. Ganz nebenbei komme auch ich in die Bewegung, was gut tut und echt viel Spaß macht!

Bis bald,
eure Bine

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Was tun mit all dem Herbstlaub im Garten?